40-Jahr-Amtsjubiläum des georgisch-orthodoxen Katholikos-Patriarchen Ilia II

Gottesdienst in der Kathedrale von Mzkheta in Anwesenheit von Staatschef Margvelashvili und Ministerpräsident Kvirikashvili – Glückwunschschreiben des Moskauer Patriarchen wurde bei der Liturgie verlesen

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Foto ©: Paata Vardanashvili from Tbilisi, Georgia (Quelle: Wikimedia, Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Generic)

Tiflis, 26.12.17 (poi) Mit einem festlichen Gottesdienst in der historischen Kathedrale von Mzkheta, dem religiösen Mittelpunkt Georgiens, wurde am 25. Dezember des 40. Jahrestages der Inthronisation des georgisch-orthodoxen Katholikos-Patriarchen Ilia (Elias) II. gedacht. Es wäre nicht möglich gewesen, diese 40 Jahre „ohne die Liebe des gläubigen Volkes“ zu bestehen, betonte der Katholikos-Patriarch bei dem Gottesdienst. Wörtlich sagte Ilia II., der sein Amt 1977 –  mitten in der „Zeit der Stagnation“ unter dem sowjetischen Parteichef Leonid Breschnjew – angetreten hatte: „Es waren die schwierigsten 40 Jahre, aber wir haben sie dank dem Segen Gottes und seiner Hilfe bestanden. Ich wäre nicht imstande gewesen, das allein zu tun, ohne eure Hilfe und eure Liebe“.

An der Liturgie nahm auch der georgische Präsident Giorgi Margvelashvili teil. Vor 40 Jahren habe noch niemand absehen können, dass die Inthronisation von Ilia II. zum „wichtigsten Ereignis in der georgischen Geschichte der letzten Jahrzehnte“ werden würde, sagte der Präsident. In einer Zeit dramatischer Veränderungen habe der Katholikos-Patriarch durch seine weise Führung und seinen liebevollen Dienst eine „solide Grundlage für die Einheit und den Fortschritt der georgischen Gesellschaft“ geschaffen. Ähnlich äußerte sich Ministerpräsident Giorgi Kvirikashvili, der den Dienst des Patriarchen als einen „Segen Gottes“ vom spirituellen Standpunkt und als „historisches Ereignis“ vom säkularen Standpunkt aus bezeichnete. Unter der Leitung von Ilia II. seien viele Kirchen erbaut oder restauriert worden, das monastische Leben sei wiederaufgeblüht, all dies sei das große Verdienst des Katholikos-Patriarchen.

Bei der Liturgie wurde ein Glückwunschschreiben des Moskauer Patriarchen Kyrill I. verlesen, in dem es u.a. hieß: „Dein Wort hat Gewicht und Bedeutung für alle, die dich kennen und lieben, die für dich beten und deinen Segen erbitten“. Das 40-Jahr-Gedenken der Inthronisation von Ilia II. hätte ursprünglich unter Teilnahme von orthodoxen Delegationen aus aller Welt festlich begangen werden sollen. Der Katholikos-Patriarch annullierte aber im Mai „im Hinblick auf die instabile Weltsituation“ diese Pläne.

Zudem hatte sich der Gesundheitszustand des aus dem nordossetischen Wladikawkas stammenden Patriarchen, der demnächst (am 4. Januar) 85 Jahre alt wird,  verschlechtert. Aus diesem Grund hatte Ilia II. auch im November die Ernennung eines „Locum tenens“ für das georgische Patriarch bekanntgegeben. Der „Locum tenens“ ist Metropolit Schio (Mudschirij) von Senaki, der auch für die georgisch-orthodoxen Pfarrgemeinden in Australien zuständig ist.