5. Syrisch-Orthodoxes Weltjugendtreffen fand in Schweden statt

Patriarch Mor Ignatius Aphrem II.: “Es geht um die notwendige Glaubensentscheidung, wer ist Jesus Christus”

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Foto: © Eldhorajan92 (Quelle: Wikimedia; Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International)

Stockholm, 06.08.19 (poi) In der Diaspora gehe es darum, die Jugend zur notwendigen Glaubensentscheidung zu führen, ob Jesus von Nazareth nur als “großer Lehrer” gesehen wird, der den Menschen Gutes tat oder als “Sohn des lebendigen Gottes”, der in diese Welt kam, um die Menschen zu erlösen. Dies betonte der syrisch-orthodoxe Patriarch Mor Ignatius Aphrem II. bei  der abschließenden Liturgie des 5. Syrisch-Orthodoxen Weltjugendtreffens (SYGG), die in der Mor Jacob of Nisibis-Kathedrale im schwedischen Södertälje stattfand. An dem Weltjugendtreffen von 31. Juli bis 5. August nahmen mehrere hundert syrisch-orthodoxe Jugendliche aus dem Libanon, Schweden, Deutschland, Österreich, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Großbritannien, den USA, Kanada und Australien teil. Moderator des Treffens war Erzbischof Mor Anthimos Jack Yacoub, Patriarchalvikar für Jugend- und Bildungsfragen.

Syrisch-orthodoxe Bischöfe aus mehreren Ländern – unter ihnen der für Schweden zuständige Erzbischof Mor Julius Abd-el-Ahad Shabo und der Erzbischof von Mosul und Erbil, Mor Nicodemus Daoud Sharaf – waren in Södertälje anwesend, aber auch der koptisch-orthodoxe Erzbischof von London, Abuna Angaelos. Eine Delegation des Jugenddepartments des Heiligen Synods der russisch-orthodoxen Kirche überbrachte die Grüße des Moskauer Patriarchen Kyrill I. Bei der jüngsten Tagung der Dialogkommission von russisch-orthodoxer und syrisch-orthodoxer Kirche waren wechselseitige Besuche zu großen kirchlichen Anlässen vereinbart worden. Patriarch Mor Ignatius Aphrem II. betonte seine Hoffnung, dass sich die Zusammenarbeit von russisch-orthodoxer und syrisch-orthodoxer Kirchen im Bereich der Jugendarbeit ebenso fruchtbar entwickeln  wird wie auf dem humanitären Sektor. Im Gespräch mit Mor Anthimos plädierte die Moskauer Delegation für einen regelmäßigen Austausch von Jugenddelegationen.

In seinen Schlußworten vor den SYGG-Teilnehmerinnen und Teilnehmern hob der Patriarch die Bedeutung des Treffens für das Miteinander von Jugend und Klerus, aber auch für den Zusammenhalt in der mittlerweile weltweiten Diaspora der syrisch-orthodoxen Kirche hervor. Das Hauptziel der Syrisch-Orthodoxen Weltjugendtreffen sei es, die freundschaftlichen Beziehungen der jugendlichen Gläubigen aus aller Welt zu fördern und ihnen einen guten Zugang zu den spirituellen Traditionen und zur Kultur ihrer Vorfahren zu erschließen.

Schon in seiner Begrüßungsansprache hatte der Patriarch von Antiochien die Bedeutung der kirchlichen Einheit “trotz unterschiedlicher Auffassungen in Einzelfragen” betont: “Wenn wir in die Kirche kommen, sollten wir eins sein”. Gerade in säkularisierten Ländern wie Schweden gebe es in der Jugend einen großen Bedarf nach Spiritualität. Es gelte, an den Traditionen der syrisch-orthodoxen Kirche und ihrer Geschichte fest zu halten. In Tradition und Geschichte der syrischen Kirche lasse sich erkennen, wie man dem orthodoxen Glauben treu bleiben, ihn leben und an die nächste Generation weitergeben kann.