Hinweise zu orthodoxen Fernsehgottesdiensten veröffentlicht

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Foto ©: OBKD

Dortmund – Seit 1996 wird im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) einmal im Jahr ein orthodoxer Gottesdienst direkt übertragen, und zwar zumeist am 1. Sonntag im Mai von 9.30 bis 10.15 Uhr. Bisher wurde fast immer die Göttliche Liturgie ausgestrahlt, und zwar im Laufe der Jahre aus griechischen, antiochenischen, russischen, serbischen, rumänischen und bulgarischen Gemeinden. Etliche der bislang (Stand: 2017) insgesamt 22 ausgestrahlten Gottesdienste waren bischöfliche Liturgien. 2016 wurde zum Pfingstfest der Eröffnungsgottesdienst des Heiligen und Großen Konzils von Kreta übertragen. In den einzelnen Jahren lag die Zahl der Zuschauer zwischen 600.000 und gut einer Million. Rund 90 bis 95 % der Zuschauer sind keine orthodoxen Christen, haben aber die Übertragungen sehr geschätzt, wie ihre Anrufe beim anschließenden Telefondienst zeigen. Bei der Übertragung orthodoxer Gottesdienste im ZDF hat sich inzwischen eine über die Jahre vielfach bewährte Form entwickelt, die auch in Zukunft – mit kleineren ortsbedingten Anpassungen – so beibehalten werden sollte. Die Erfahrungen aus den vergangenen zwei Jahrzehnten hat nun das Referat für Rundfunk- und Fernseharbeit der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD), das kirchlicherseits für die Übertragungen zuständig ist, in einer kleinen Handreichung als „Hinweise für Pfarrer und Gemeinden“ zusammengefasst, die auf der Webseite der OBKD abgerufen werden kann und Pfarreien, aus denen in Zukunft eine Übertragung geplant ist, erleichtern soll, ihre Aufgaben bei einem solchen Fernsehgottesdienst und dessen rahmenbedingungen besser kennenzulernen. Dort gibt es eine Reihe von Informationen zu den technischen Voraussetzungen, den Vorbereitungen zur Übertragung wie dem Ablauf der konkreten Arbeit am Übertragungswochenende. Die Handreichung betont: „Dabei muss deutlich werden, dass es sich hier nicht um eine Kultur-, sondern um eine Verkündigungssendung handelt“, denn „die Übertragung eines orthodoxen Gottesdienstes ist missionarische Verkündigung für den dreifachen Dienst der Kirche: Es ist Gottesdienst (Leitourgia), Zeugnis für die Orthodoxie in diesem Lande (Martyria) und ein bedeutsamer Dienst (Diakonia) für kirchlich sozialisierte Menschen, die – wie etwa Ältere oder Kranke, Behinderte und Gefangene – nicht (mehr) zum Gottesdienst in ihrer Gemeinde kommen können, darunter auch zahlreiche Orthodoxe, die weit entfernt von einer Kirche leben, … jede Liturgie hat letztlich ja nur ein Thema: den Lobpreis Gottes für sein Heilshandeln in der Geschichte, das im Lebenswerk unseres Herrn Jesus Christus, des Ewigen Hohenpriesters, seine Erfüllung findet. … Es geht darum, die Zuseher ins gottesdienstliche Geschehen hinein zunehmen und somit einen besseren Mitvollzug, ein Mitbeten zu ermöglichen, nicht primär um Wissensvermittlung. Auch Liturgie-Übertragungen im Fernsehen sind Gottesdienst und keine Vorlesungen oder Informationsvermittlung“. Für das Jahr 2018 wird derzeit die Übertragung am 1. Maisonntag aus der russischen Gemeinde des hl. Vladimir in Berlin-Marzahn vorbereitet.