Junge katholische Iraker konnten nicht zum Weltjugendtag in Panama kommen

Administrative und finanzielle Probleme verhinderten den Transfer der 36 Mädchen und Burschen aus Vertriebenen-Familien, die in der kurdischen Region gelandet sind

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Foto: © Socrates2008 (Quelle: Wikimedia; Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported)

Bagdad-Ciudad de Panama, 22.01.19 (poi) 36 junge katholische Iraker – Mädchen und Burschen zwischen 18 und 23 – wollten am Weltjugendtag in Ciudad de Panama teilnehmen, sie scheiterten aber an Visa-Problemen und der Finanzierung der Flugkosten, berichtet die katholische Nachrichtenagentur „AsiaNews“ unter Berufung auf den Pfarrer und Flüchtlingsbetreuer Samir Yousef aus der chaldäisch-katholischen Eparchie Amadiya in der autonomen kurdischen Region des Irak.  Die jungen Leute, die nach Panama fahren wollten, stammen aus Familien, die aus der Ninive-Ebene oder aus Mosul vertrieben worden sind. Weil der Flug nach Ciudad de Panama nicht mehr möglich ist, werden sich die jungen Katholiken in der kurdischen Region „immateriell“ dem Gebet des Weltjugendtags „in geistlicher Verbundenheit mit Papst Franziskus und den Gleichaltrigen aus aller Welt“ anschließen.

Die erste Hürde war schon die Visa-Frage. Da die Bearbeitung der Visa-Anträge lange dauert, hatten die jungen Katholiken rechtzeitig eingereicht. Aber trotz zahlreicher Mails an die zuständige diplomatische Vertretung (das lateinamerikanische Land unterhält keine Repräsentanz direkt in Bagdad) kam erst in der Vorwoche eine Antwort. Letztlich scheiterte die Pilgerfahrt nach Ciudad de Panama auch an den Kosten: Der Flug von Erbil nach Dubai ist zwar erschwinglich, aber die Transkontinentalstrecke von Dubai nach Panama ist umso teurer. Dazu sei auch das Problem der Prüfungen an Schule und Universität gekommen, berichtete  P. Yousef. Bei den beiden letzten Weltjugendtagen in Polen und in Brasilien hätten die jungen irakischen Katholiken viel weniger Probleme mit der Teilnahme gehabt.

Die Situation der Vertriebenen in der kurdischen Region sei immer noch schwierig, gleichgültig ob es sich um Christen, Jesiden oder sunnitische Muslime handle, betonte der Pfarrer. Allein die Fahrtspesen für Schüler und Studenten seien eine große Belastung. Dazu kommen Probleme bei der Elektrizitätsversorgung und die schwierige Wetterlage mit reichlichem Schneefall, was sich in der Gebirgsregion mitunter dramatisch auswirke. Generell sei festzustellen, dass die Spendenbereitschaft für die nach wie vor in der kurdischen Region zahlreich vorhandenen Vertriebenen in den Geberländern spürbar nachgelassen habe, was negative Konsequenzen für die Lebensverhältnisse der Flüchtlinge habe.