Metropolit Hilarion informierte auf dem Athos über Ukraine-Entwicklungen

Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats dankte den Mönchen und Vorstehern der großen Klöster für ihre Solidarität mit der kanonischen orthodoxen Kirche in der Ukraine

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Foto ©: Υπουργείο Εξωτερικών (Quelle: Wikimedia, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic)

Athen-Moskau, 14.12.17 (poi) Der Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, Metopolit Hilarion (Alfejew), hat bei seiner aktuellen Pilgerfahrt auf den Berg Athos vor den Mönchen zur Auseinandersetzung um die Orthodoxie in der Ukraine Stellung genommen. Bei einer Begegnung mit den Mönchen des Klosters Xenophon mit dem Abt, Archimandrit Alexios, an der Spitze dankte der Metropolit für die „starke Position“ des Konvents bei der Verteidigung der kanonischen orthodoxen Kirche in der Ukraine. Die Situation der autonomen ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats sei schmerzlich, weil sie „von den Schismatikern, den Unierten und der Regierung“ attackiert werde. Daher bitte er die Athos-Mönche um ihr Gebet für diesen leidenden Teil der russisch-orthodoxen Kirche.

Im Kloster Vatopedi berichtete Metropolit Hilarion den Mönchen und dem Abt, Archimandrit Ephraim, über die auf die Ukraine bezüglichen Vorgänge beim jüngsten Bischofskonzil des Moskauer Patriarchats. Beim Konzil sei ein Brief „des früheren Metropoliten Filaret von Kiew, der vor 25 Jahren ein Schisma ausgelöst hat“, verlesen worden. In diesem Schreiben ohne Briefkopf und ohne Titel bei der Unterschrift habe Filaret die russisch-orthodoxe Kirche um Vergebung gebeten. Als Antwort darauf sei beim Bischofskonzil eine Kommission für den Dialog mit den ukrainischen Schismatikern eingesetzt worden. Filaret habe allerdings am nächsten Tag in Kiew eine Pressekonferenz gegeben, bei der er „praktisch alles zurücknahm, was er in dem Brief formuliert hatte“. Trotzdem existiere die beim Bischofskonzil eingesetzte Dialogkommission weiter. Derzeit lasse sich nicht absehen, ob Verhandlungen mit Filaret „zu etwas führen oder nicht“, es sei auch ungewiss, „ob sie überhaupt beginnen werden oder nicht“. Wörtlich fügte der Metropolit hinzu: „Und doch scheint sich in der Seele des Führers des Schismas etwas bewegt zu haben, er ist 88 Jahre alt. Und wir haben auf diese Bewegung seiner Seele geantwortet“. Auch in Vatopedi dankte der Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats für die umfassende Solidarität des Klosters mit der kanonischen ukrainisch-orthodoxen Kirche.

In Karyes wurde Metropolit Hilarion vom Protos, dem Vorsitzenden der jährlich neugewählten Exekutive („epistasia“) der Mönchsrepublik (derzeit der Mönch Christophoros aus dem Kloster Iveron), empfangen. Dort traf der russische Metropolit auch mit dem Metropoliten von Patras, Chrysostomos (Skliphas), zusammen, der zur Feier des Andreas-Festes (nach Julianischem Kalender) auf den Heiligen Berg gekommen war. Metropolit Hilarion selbst hielt die nächtliche Vigil-Feier zum Andreas-Fest im russischen Panteleimon-Kloster.

Filaret-Synod tagte in Kiew

Der Heilige Synod des – nichtkanonischen, von „Patriarch“ Filaret geleiteten – Kiewer Patriarchats tagte am Mittwoch in der ukrainischen Hauptstadt. Dabei wurde der Eröffnung eines Dialogs mit Moskau zugestimmt. Ziel dieses Dialogs müsse die Schaffung einer einheitlichen ukrainisch-orthodoxen Kirche, die Wiederherstellung der eucharistischen Einheit und die Anerkennung der Autokephalie Kiews durch Moskau sein. Weiter hieß es in den Synodalbeschlüssen, es sei unmöglich, dass das „Patriarchat Kiew“ eine administrative Struktur des Moskauer Patriarchats wird, dies könne nicht Gegenstand des Dialogs sein.