Neuerlicher Hilferuf des maronitischen Patriarchen im Hinblick auf die syrischen Flüchtlinge

Der Libanon kann die Folgen des Zustroms „nicht länger tragen“

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Foto: © Piotr Rymuza (Quelle: Wikimedia, Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Unported)

Beirut, 14.04.19 (poi) Der maronitische Patriarch, Kardinal Bechara Boutros Rai, hat neuerlich vor einer Überlastung des Libanon durch die große Zahl von syrischen Flüchtlingen gewarnt. „Wir sind humanitär solidarisch mit den Flüchtlingen, aber der Libanon kann die Folgen des Zustroms aus Syrien nicht länger tragen“, stellte der Kardinal-Patriarch bei der Palmsonntagsmesse an seinem Sitz in Bkerke bei Beirut fest.

Rai rief die internationale Gemeinschaft auf, in Syrien und anderswo den Kriegen ein Ende zu setzen und auf eine Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimatländer hinzuarbeiten. Das sei notwendig, um die Identität, Kultur und Geschichte der Flüchtlinge zu bewahren. Der Patriarch mahnte die Regierungen in den nahöstlichen Staaten, auf der Basis von Fairness und Gerechtigkeit politische Lösungen für einen dauerhaften Frieden zu finden.

Die Situation im Libanon – einem Land von der Größe Oberösterreichs – ist dadurch gekennzeichnet, dass den etwas mehr als vier Millionen Einwohnern fast zwei Millionen Flüchtlinge gegenüberstehen. Es gibt zuwenig Arbeitsplätze und Wohnungen für die Flüchtlinge, die Wasser- und Stromversorgung sowie die Müllentsorgung stehen vor dem Zusammenbruch.