Auszeichnung für zypriotische Friedensaktivistin

Salpy Eskidjian Weiderud leitet das Exekutivbüro der Initiative „Religiöse Spur des Friedensprozesses für Zypern“ – Die Nachfahrin armenischer Vertriebener begründete in ihrer Zeit beim Weltkirchenrat u.a. das „Ecumenical Accompaniment Programme in Palestine and Israel“ (EAPPI)

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Foto: © (Quelle: Wikimedia; Lizenz: Public domain)

Nicosia-Jerusalem-Genf, 20.07.19 (poi) Eine der prominentesten Friedensaktivistinnen des Weltkirchenrats, Salpy Eskidjian Weiderud, wurde vom US-Außenministerium mit dem „International Religious Freedom Award“ ausgezeichnet. Die Überreichung nahm Außenminister Michael Pompeo am 17. Juli in Washington im Rahmen der „Ministerialkonferenz für Religionsfreiheit“ vor. Salpy Eskidjian wurde auf Zypern geboren, sie ist eine Nachfahrin armenischer Vertriebener aus Anatolien.  Sie wirkt in Nicosia an der unter den Auspizien der schwedischen Botschaft arbeitenden vielbeachteten Friedensinitiative „Religiöse  Spur des Friedensprozesses für Zypern“ mit und leitet seit 2012 deren Exekutivbüro. Die Friedensinitiative beruht auf vier Säulen: Aufbau von Vertrauen zwischen  den religiösen Führungspersönlichkeiten bzw. den Religionsgemeinschaften als ganzen, Förderung vertrauensbildender Massnahmen, Eintreten für das Recht auf freien Zugang und die Möglichkeit zur Ausübung religiöser Riten in Kirchen, Moscheen und Klöstern auf der ganzen Insel, Sicherung des Schutzes für alle religiösen Bauten und Denkmäler auf Zypern.

Der Generalsekretär des Weltkirchenrates, Pfarrer Olav Fykse Tveit, sagte, Salpy Eskidjian stehe dafür, „mit Leidenschaft für den Frieden zu arbeiten“. Viele ihrer Initiativen seien im Rahmen des Weltkirchenrates geschehen. Bereits als Studentin arbeitete Salpy Eskidjian in den 1980er-Jahren – als die Wunden der türkischen Invasion von 1974 noch frisch waren – an einer Reihe von zivilgesellschaftlichen und von Frauen getragenen religionsübergreifenden Friedensinitiativen auf Zypern mit. Im Nahöstlichen Kirchenrat (MECC) war sie die erste weibliche Programmverantwortliche für die Bereiche Religionsfreiheit, Menschenrechte, Friedensarbeit. Während ihrer Zeit beim Weltkirchenrat – 1995 bis 2005 – arbeitete sie als Exekutivsekretärin für internationale Angelegenheiten mit besonderer Verantwortung für den Nahen Osten und als Konsultorin  für Israel und Palästina. Salpy Eskidjian begründete das „Ecumenical Accompaniment Programme in Palestine and Israel“ (EAPPI), in dessen Rahmen von vielen Kirchen aus unterschiedlichen Ländern Freiwillige ins Heilige Land geschickt werden, um in den Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern durch ihre bloße Anwesenheit einen Beitrag zur De-Eskalation zu leisten.  Als Programmkoordinatorin war die zypriotische Friedensaktivistin auch wesentlich an der Entwicklung der Weltkirchenrats-Dekade zur Überwindung der Gewalt (2000 bis 2010) beteiligt.