Die Frauen spielen eine wichtige Rolle bei den ostkirchlichen Gemeinden

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Foto ©: Kai Loges / Akademie RS

Eines der Themen, die bei der Tagung „Schatz des Orients“ diskutiert wurden, ist die Rolle der Frauen bei den ostkirchlichen Gemeinden.

Foto ©: Kai Loges / Akademie

Auf ein lebhaftes Echo bei  den Tagungsteilnehmern stieß eine Diskussionsrunde über den Alltag und die Rolle von Priesterfrauen. Wer einen orthodoxen Priester heiratet, so viel wurde rasch deutlich, weiß, dass er seine Gemeinde mitheiratet, denn die Frauen übernehmen vielfältige Aufgaben.  Wie Marijana Limberger von der Russisch Orthodoxen Kirche schilderte, war dies für sie eine beglückende Aufgabe. Allerdings sei es auch eine große Herausforderung, die eigene vielköpfige Familie, einen Beruf und das ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde unter einen Hut zu bringen. Adina Gilla von der Rumänisch Orthodoxen Gemeinde pflichtete ihr bei. Sie arbeitet als Sozialarbeiterin in Heidelberg und ehrenamtlich in ihrer Gemeinde in Tübingen. Es sei nicht einfach, Zeit mit dem Partner herauszuschneiden, berichtete sie. Allerdings hat sie auch festgestellt, dass sie bei ihrem kirchlichen Engagement – das sie allerdings lieber als Dienst, denn als Arbeit sieht – ihre eigene Identität bewusster wahrnehme.

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Auch Basant Ghali von der Koptisch Orthodoxen Kirche in Stuttgart-Degerloch ist mit sich im Reinen: Dass sie nicht selber Priesterin werden darf, findet die vierfache Mutter, die in Ägypten Wirtschaftswissenschaften studiert hatte, nicht schlimm. Sie hält ihren Beitrag nicht für geringer, denn als Mutter obliege es ihr, ihre Söhne zu friedliebenden starken Menschen zu erziehen, die Sorge, dass ihre Kirche patriarchalisch ist und damit auch autoritäre Züge annehmen könne, sieht sie nicht. Die Rolle der Frau sei nicht weniger wert, zeigte sie sich überzeugt. Auch Zinovia Patanzidou  von der Griechisch Orthodoxen Kirche  wollte an ihrem Status keine Kritik üben. Allerdings erklärte die Diplomtheologin, die als Religionslehrerin im gesamten Frankfurter Raum tätig ist, sie wisse sehr wohl, dass es keine theologische Begründung dafür gebe, Frauen die letzte Gleichberechtigung zu verweigern und sie vom Priesteramt auszuschließen.