Dramatisches Echo auf die Terrorakte in Sri Lanka auch in den Ostkirchen

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I., der Moskauer Patriarch Kyrill I. und der armenisch-apostolische Katholikos-Patriarch Karekin II. brachten ihr tief empfundenes Mitleid zum Ausdruck

0
572
Foto: © AntanO (Quelle: Wikimedia; Lizenz: Attribution-Share Alike 4.0 International)

Konstantinopel-Moskau-Jerewan, 24.04.19 (poi) Die Attentate auf Kirchen in Sri Lanka haben auch in den östlichen Kirchen ein dramatisches Echo gefunden, obwohl die Inselrepublik heute keine ostkirchliche Präsenz mehr hat, wenngleich es eine örtliche Tradition über eine Predigttätigkeit des Heiligen Thomas im Gebiet von Colombo gibt. Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hat sein „tiefes Erschrecken“ über die blutigen Anschläge in Sri Lanka bekundet, die „so viele Opfer gefordert haben“. In einem Kommunique des Phanar hieß es, der Patriarch verurteile alle Terrorakte ebenso wie Manifestationen des Hasses, der Gewalt und des Fundamentalismus, „woher auch immer sie kommen mögen“. Bartholomaios I. rufe alle auf, im Dialog und im Geist des gegenseitigen Respekts an der Erhaltung des Gutes der friedlichen Koexistenz und der Kooperation zu arbeiten. Die Kirche von Konstantinopel bete für die Seelenruhe der Opfer und bekunde ihr inniges Beileid gegenüber den Familien, während sie den Verletzten Mut und rasche Genesung wünsche. Zugleich bringe das Ökumenische Patriarchat Sympathie und Unterstützung für die römisch-katholische Ortskirche, für Regierung und Volk Sri Lankas zum Ausdruck. Patriarch Bartholomaios ersuchte den örtlich zuständigen Bischof des Ökumenischen Patriachats, Metropolit Constantinos (Tsilis) von Singapur, die Botschaft aus dem Phanar der römisch-katholischen Kirche Ceylons, den Behörden des Landes und dem  Volk von Sri Lanka zu überbringen.

Der Moskauer Patriarch Kyrill I. richtete Kondolenzschreiben sowohl an den ceylonesischen Präsidenten Maithripala Sirisena als auch an den katholischen Erzbischof von Colombo, Kardinal Albert Malcolm Ranjith. Im Schreiben an Präsident Sirisena betonte der Patriarch, er sei zutiefst schockiert über die Attentate, die hunderte Tote gefordert hatten. Die Terroristen hätten u.a. christliche Kirchen als Ziel gewählt, in denen zahllose Gläubige zur Feier des Osterfestes versammelt waren. Er sei in Gedanken bei den Verwandten und Freunden der Opfer und hoffe, dass die Sicherheits- und Justizbehörden von Sri Lanka alles tun werden, um nicht nur die Ausführenden der Verbrechen, sondern auch die im Hintergrund tätigen Organisatoren der Bluttaten ausfindig zu machen.

Im Brief an Kardinal Ranjith unterstrich der Moskauer Patriarch seine Betrübnis über die Terrorakte gegen Kirchen und Hotels in Sri Lanka am Ostersonntag. Solche unmenschlichen Verbrechen könnten durch keinerlei Slogans gerechtfertigt werden. Im Namen der russisch-orthodoxen Kirche bringe er sein tief empfundenes Beileid gegenüber dem Kardinal, dem ceylonesischen Klerus und der ganzen römisch-katholischen Kirche in Sri Lanka zum Ausdruck. Er bete zu Jesus Christus, dem Überwinder des Todes, dass alle von diesem Unheil Betroffenen Stärke und Trost erfahren mögen.

Auch der oberste Katholikos und Patriarch aller Armenier, Karekin II.,  bekundete seinen tiefen Schmerz über die Terrorakte in Sri Lanka am Tag der Auferstehung. Die grausamen Akte während des wichtigsten christlichen Festes seien mit Entschiedenheit zu verurteilen. Sein Appell gelte zugleich den Behörden von Sri Lanka und den internationalen Organisationen, damit sie alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, „um die tödlichen Verbrechen von Intoleranz und Hass auszumerzen“. Wörtlich schloss Karekin II. seine Kondolenzbotschaft mit den Worten: „Wir beten für die Diener unserer Schwesterkirche. Wir erbitten von unserem himmlischen Herrn den Frieden für die Seelen der Opfer und rasche Genesung für die Verwundeten“.