Europarats-Tagung würdigt Beitrag der Religionsgemeinschaften bei der Integration von Migranten

Bei Strassburger Tagung über die „Religiöse Dimension des interkulturellen Dialogs“ wurde Dokument über „Migranten und Flüchtlinge: Herausforderungen und Chancen“ präsentiert

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Foto: High Contrast (Quelle: Wikimedia, Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Germany)

Strassburg, 07.11.17 (poi) Überaus positiv wurde bei einer Tagung des Europarates in Strassburg über die „Religiöse Dimension des interkulturellen Dialogs“ die Rolle der religiösen NGOs beurteilt. Aus Anlass der Tagung stellte Tomas Bocek, Repräsentant des Generalsekretärs des Europarates für Fragen der Migration und des Flüchtlingswesens, ein Dokument über „Migranten und Flüchtlinge: Herausforderungen und Chancen“ vor. Das Dokument analysiert die laufende Debatte über Religion und Migration. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass Religion im Zusammenhang von Migration vielfältige Dimensionen hat, vor allem, aber nicht nur, im Hinblick auf die humanitäre Hilfe. Dabei wird betont, dass die Aufwendungen einiger religiös inspirierten Organisationen in der humanitären Hilfe gleich hoch sind wie die humanitärer Organisationen „oder sie sogar übertreffen“. Ein weiterer Aspekt sei die Widerstandsfähigkeit, die Religion und Spiritualität Personen auf der Flucht verleihen. Dies helfe den Flüchtlingen, die „Last des Schmerzes“ zu tragen und könne auch die Integration erleichtern. In dieser Hinsicht gehe es darum, einen Mittelweg zwischen „ekzessiver Betonung“ der religiösen Identität der Migranten und ihrer „völligen Nichtbeachtung“ zu finden.

Das Dokument unterstreicht die wesentliche Rolle religiöser Führungspersönlichkeiten im Hinblick auf die Haltung von Bevölkerungen gegenüber den Flüchtlingen. Auch die Interaktion mit der Migrationspolitik der Regierungen sei wichtig, hänge aber von den „formalen und informellen Beziehungen zwischen den Behörden der einzelnen Staaten und den Religionsgemeinschaften ab“. Die „politische“ Rolle der religiösen Organisationen betreffe aber auch die Förderung der Gastfreundlichkeit, die Verurteilung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und die Hilfe für die Migranten bei den „komplexen Prozessen der Integration“ auf allen Ebenen.