Friedensgebet für Syrien am Sitz des Weltkirchenrats

P. Yaqoub Mourad, der von den IS-Terroristen monatelang in Gefangenschaft gehaltene syrisch-katholische Ordensmann aus Qaryatayn, leitete das Gebet

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Foto: © Rabanus Flavus (Quelle: Wikimedia; Lizenz: CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication)

Genf, 16.12.19 (poi) In der Kapelle des Ökumenischen Zentrums in Genf – dem Sitz des Weltkirchenrats – fand am Montag ein spezielles Mittagsgebet für den Frieden in Syrien und dem ganzen Nahen Osten statt, das von P. Yaqoub Mourad, dem Prior des von den IS-Terroristen zerstörten Klosters St. Elian in der syrischen Stadt Qaryatayn, geleitet wurde. An dem Gebet nahmen zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Weltkirchenrats teil. P. Mourad war im Mai 2015 von den Terroristen entführt worden, monatelang war der syrisch-katholische Ordensmann – der der Gemeinschaft von Mar Moussa al-Habashi angehört – in der Gefangenschaft ständigen Verhören und Pressionen zur Konversion zum Islam ausgesetzt. Mit Hilfe eines jungen Muslims gelang ihm schließlich die Flucht aus dem Gewahrsam der Terroristen. Er lebt jetzt in Italien. In Genf sagte P. Mourad, für ihn sei die stärkste Lehre aus seinen Erfahrungen in der Gefangenschaft „der Ruf zum Dialog mit unseren muslimischen Nachbarn“. Der Ordensmann appellierte an alle, „Instrumente des Friedens auf Erden“ zu sein.

Das Friedensgebet wurde – überwiegend in arabischer Sprache – mit Hymnen und Gebeten aus verschiedenen Traditionen gestaltet. Mit dem Ruf nach Frieden für Syrien und den Nahen Osten war die Bitte um Heilung für die vielen durch den Konflikt Leidenden verbunden. In dem Friedensgebet wurde Christus als „Fürst des Friedens“ angerufen: „Herr, wir beten um Frieden für die Menschen, die in den von Konflikten zerrissenen Städten und Dörfern Syriens und des Nahen Ostens leben, um Frieden für jene, die in den Flüchtlingslagern und Gefängnissen in Stille weinen, um Frieden für alle, denen die Hoffnung zu entschwinden scheint“. Zum Abschluss des Friedensgebets sang P. Mourad das Vaterunser auf suryoyo (in aramäischer Sprache, der Muttersprache Jesu).