
Bagdad, 04.05.18 (poi) Die Kandidaten für die bevorstehenden Wahlen im Irak sollten religiöse Symbole als Instrument der Wahlpropaganda vermeiden. Dies wünscht das chaldäisch-katholische Patriarchat mit Blick auf die Wahlen am kommenden 12. Mai. Die Kandidaten sollten sich vielmehr auf ihre beruflichen Fähigkeiten und ihre persönlichen Talente beziehen, wenn sie sich um die Gunst der Wähler bemühen, heißt es in einer von der katholischen Nachrichtenagentur „Fides“ zitierten Erklärung des Patriarchats. Vor allem christliche Kandidaten sollen vermeiden, Unterstützung von kirchlichen Stellen einzufordern.
Mit diesen klärenden Äußerungen bezieht sich das chaldäische Patriarchat insbesondere auf den (christlichen) ehemaligen Finanzminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten der kurdischen Regionalregierung, Sarkis Agajan, dessen Arbeit im Wahlkampf in den „Social media“ mit dem Wirken Christi verglichen wurde. „Wir respektieren Professor Agajan“, heißt es in der Verlautbarung des Patriarchats, „aber wir dürfen ihn nicht mit Christus vergleichen“.
Fast 25 Millionen potenzielle Wähler sind im Irak aufgerufen, ihre Stimme bei den bevorstehenden Wahlen abzugeben. Fast 7.000 Kandidaten (darunter mehr als 2.000 Frauen) bewerben sich auf 87 Listen für die 329 Sitze im Parlament. Mindestens neun politische Parteien, die von christlichen Politikern geleitet werden, bewerben sich um die den Christen vorbehaltenen fünf Sitze in den Provinzen Bagdad, Kirkuk, Erbil, Dohuk und Ninive.