Irakischer Präsident lud Papst Franziskus in die Heimat Abrahams ein

Die einstige mesopotamische Metropole Ur ist ein Symbol-Ort für die Friedensmission des “Vaters der Gläubigen”

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Foto: © Michael Lubinski from Green Bay, WI, USA (Quelle: Wikimedia; Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic)

Vatikanstadt, 24.11.18 (poi) Der irakische Präsident Barham Salih hat nach seinem Besuch bei Papst Franziskus auf Twitter mitgeteilt, dass er den Papst eingeladen habe, die einstige mesopotamische Metropole Ur (im südlichen Irak), die Heimat Abrahams, zu besuchen. Denn von Ur aus habe Abraham seine “Mission des Friedens und der Einheit” gestartet. Der Irak könne Gläubige aus verschiedenen Religionsgemeinschaften zusammenbringen, um die Werte des Friedens und der Toleranz zu betonen und den Extremismus zu bekämpfen, so Salih. In den letzten Jahren hatte Papst Franziskus mehrfach seine Bereitschaft bekundet, den Irak zu besuchen, wobei vor allem an die bis heute stärker christlich geprägten Gebiete im Norden des Landes gedacht war.

Papst Franziskus hatte dem Präsidenten eine Friedensmedaille überreicht und ihn gebeten, sich für die Einheit des Irak einzusetzen. Mit der Friedensmedaille übergab der Papst seinem irakischen Staatsgast – der ein ethnischer Kurde ist – auch eine Ausgabe der Umweltenzyklika „Laudato si“. Salih, der erst seit knapp zwei Monaten im Amt ist, konferierte nach dem 25-minütigen Gespräch mit dem Papst auch mit Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin. Im offiziellen vatikanischen Kommunique wurde betont, „wie wichtig gemeinsame Anstrengungen und die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft für eine innere Versöhnung des Irak und die nationale Einheit“ seien. In diesem Zusammenhang wurde auch an die seit 2.000 Jahren andauernde historische Präsenz der Christen im Land erinnert und an den wertvollen Beitrag, den sie für die Gesellschaft leisten. Die Christen gehörten zum Irak; alle, die zum Verlassen der Heimat gezwungen gewesen seien, sollten zurückkehren können. Dabei seien „Sicherheitsgarantien und ein sicherer Platz in der irakischen Zukunft“ entscheidend.

Zwischen dem Irak und dem Heiligen Stuhl bestehen seit 1937 diplomatische Beziehungen.