Religion muss eine Quelle des Friedens sein FOTOGALERIE

Maronitischer Patriarch, der am interreligiösen Friedensdialog des KAICIID in Wien teilnimmt, feierte Gottesdienst im Stephansdom

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Wien, 26.02.18 (poi) Einen Tag vor Beginn des interreligiösen Friedensdialogs, zu dem das KAICIID-Dialogzentrum christliche und muslimische geistliche Führungspersönlichkeiten aus dem Nahen Osten nach Wien eingeladen hat, zelebrierte einer der Teilnehmer, der maronitische Patriarch, Kardinal Bechara Boutros Rai, am Sonntagabend im Wiener Stephansdom die Heilige Messe im maronitischen Ritus. In seiner Predigt betonte der Kardinal-Patriarch die Bedeutung des Friedensdialogs in Wien: “Religion darf keine Quelle des Hasses sein, sie ist vielmehr eine Quelle des Friedens. Das wollen wir vermitteln”. Alle, die vorgeblich “im Namen Gottes” töten, missbrauchten den Namen Gottes, unterstrich der maronitische Patriarch. Wörtlich stellte Kardinal Rai fest: “Alle Menschen sind gleich, alle sind berufen, miteinander zu leben und einander zu respektieren, trotz aller Verschiedenheiten. Gemeinsam sollen wir für den Frieden beten – und für die Flüchtlinge, dass sie wieder in ihre Heimat zurückkehren können”.

Konzelebranten des Kardinals waren der Wiener Weihbischof Franz Scharl in Vertretung von Kardinal Christoph Schönborn, der maronitische Erzbischof von Beirut, Boulos Matar, der Generalobere der maronitischen “Libanesischen Missionare”, P. Malek Bou Tanios, und der Seelsorger der Wiener maronitischen Gemeinde, P. Michel Harb. Weihbischof Scharl unterstrich die Notwendigkeit der “Solidarität im Glauben” mit den Christen im Nahen Osten. Die Liturgie wurde auf arabisch, aramäisch und deutsch gefeiert, viele Gläubige aus den arabischsprachigen Wiener katholischen Gemeinden der Maroniten, Melkiten und Chaldäer feierten mit, es sang der Chor der maronitischen Gemeinde. Aus der Ökumene war u.a. der für Österreich zuständige antiochenisch-orthodoxe Metropolit von Deutschland und Mitteleuropa, Isaak (Barakat), anwesend; auch der neue libanesische Botschafter in Wien, Ibrahim Assaf, war präsent.

Der Sonntag war zugleich der 78. Geburtstag des am 25. Februar 1940 in Himlaya im Libanon geborenen maronitischen Patriarchen. Nach der Messe im Stephansdom lud die Wiener maronitische Gemeinde im Stephani-Saal zu einer herzlichen Geburtstagsfeier für den Kardinal.