Kardinal Sandri besucht Rumänien

Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation trifft am Freitag in Bukarest mit dem orthodoxen Patriarchen Daniel zusammen, am Sonntag hält er in der griechisch-katholischen Kathedrale von Blaj die Predigt

0
855
Foto ©: basilica.ro

Bukarest, 28.09.17 (poi) Der Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri, ist am Mittwochabend zu einem mehrtägigen Besuch in Rumänien eingetroffen. Im Rahmen dieses Besuches wird der Kardinal am Freitag im Bukarester Patriarchalpalais mit dem orthodoxen Patriarchen Daniel zusammentreffen. Wie es in einer Mitteilung der Ostkirchenkongregation heißt, werde Kardinal Sandri in Rumänien die herzlichsten Wünsche von Papst Franziskus überbringen, „mit einem besonderen Wunsch für den Weg des ökumenischen Dialogs“.

Der Besuch des Präfekten der Ostkirchenkongregation erfolgt auf Einladung des unierten griechisch-katholischen Großerzbischofs von Fagaras und Alba Julia, Kardinal Lucian Muresan. Kardinal Sandri wird aber auch Einrichtungen der katholischen Kirche des lateinischen Ritus besuchen. Am Donnerstag steht der Besuch etwa ganz im Zeichen der lateinischen Diözese Iasi: Dort segnet der Kurienkardinal u.a. eine neue kirchliche Seniorenresidenz und zwei neue Gotteshäuser (in den Dörfern Tarata und Cucuiesti).

Am Freitag trifft Kardinal Sandri nach der Begegnung mit dem orthodoxen Patriarchen im Cotroceni-Palast auch mit Sergiu Nistor, dem für Kirchenfragen zuständigen Berater von Präsident Johannis, zusammen. Anschließend wird er das Bischofshaus der neu begründeten griechisch-katholischen Eparchie in Bukarest segnen und in der lateinischen Josefskathedrale das Hochamt zum Erzengelfest feiern.

Am Samstag fliegt der Präfekt der Ostkirchenkongregation nach Cluj und reist von dort nach Blaj weiter, wo sich die Residenz von Großerzbischof Muresan befindet. Aus Anlass des Besuchs aus Rom versammelt sich in Blaj der Heilige Synod der rumänischen griechisch-katholischen Kirche mit den Kardinälen Sandri und Muresan. Am Abend findet im großerzbischöflichen Museum ein akademischer Festakt statt, bei dem Kardinal Sandri einen Festvortrag unter dem Titel „Ein Jahrhundert der Gemeinschaft“ halten wird. Dabei geht es einerseits um das 100-Jahr-Jubiläum der vatikanischen Ostkirchenkongregation, andererseits um die Beziehungen zwischen der rumänischen griechisch-katholischen Kirche und dem Zentrum der Weltkirche (die kommunistische Regierung hatte die unierte Kirche im Jahr 1948 aufgelöst und mit der orthodoxen Kirche zwangsvereinigt; erst nach dem Sturz des Kommunismus konnte die griechisch-katholische Kirche wieder aus den Katakomben emporsteigen).

Den Höhepunkt des Besuchs von Kardinal Sandri bildet am Sonntag, 1. Oktober, die Göttliche Liturgie in der aus dem 18. Jahrhundert stammenden griechisch-katholischen Dreifaltigkeitskathedrale in Blaj . Der Kardinal wird dabei die Predigt halten. Nach der Göttlichen Liturgie legt Sandri den Grundstein für eine neue Kirche in einem von Rom bewohnten Stadtviertel.