Libanon: Beisetzung von Kardinal-Patriarch Sfeir

Zur Trauerfeier in Bkerke waren u.a. die Kardinäle Leonardo Sandri und Mario Zenari angereist – „Der verstorbene maronitische Patriarch war eine große Gestalt in der Geschichte des Libanon“

0
538
Foto: © (Quelle: Wikimedia, Lizenz: GNU General Public License)

Beirut, 17.05.19 (poi) Unter großer Anteilnahme des Volkes und der politischen wie religiösen Spitzenvertreter des Libanons wurde der verstorbene Kardinal-Patriarch Nasrallah Boutros Sfeir am Donnerstag am maronitischen Patriarchalsitz Bkerke zu Grabe getragen. Aus Rom war eigens der Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri, angereist. Er verlas bei der von Sfeirs Nachfolger, Kardinal-Patriarch Bechara Boutros Rai, geleiteten Beisetzung eine Botschaft von Papst Franziskus. Auch der Apostolische Nuntius in Damaskus, Kardinal Mario Zenari, nahm an der Beisetzung teil.

Bereits am Morgen hatte Sandri in Konzelebration mit dem Apostolischen Nuntius im Libanon, Erzbischof Joseph Spiteri, in Bkerke eine Seelenmesse im lateinischen Ritus gefeiert. In seiner Predigt bezeichnete Sandri den verstorbenen Kardinal-Patriarchen als einen Menschen, der immer auf Gott vertraut habe, während seiner Amtszeit ebenso wie in den Jahren des Ruhestandes. Zugleich sei Sfeir immer ein „Mann der Kirche“ gewesen, der vor allem seine maronitische Heimatkirche auch in den schwierigen Jahren des Krieges und der syrischen Besatzung mit „starker väterlicher Hand“ begleitet habe. Auf diese Weise sei er auch ein „Mann des Libanons“ gewesen, der immer die Integrität und Unabhängigkeit seines Landes verteidigt und den ökumenischen, interreligiösen und gesellschaftlichen Dialog gefördert habe. In all dem habe er immer eine große Demut bewahrt.

Papst Franziskus hatte schon unmittelbar nach dem Tod Sfeirs in einem Telegramm an Kardinal-Patriarch Rai den knapp vor seinem 99. Geburtstag verstorbenen maronitischen Patriarchen von Antiochien als „freien und mutigen Menschen“ gewürdigt, der das maronitische Patriarchat „mit so viel Sanftmut und Entschlossenheit“ geleitet habe. Sfeir sei eine „große Gestalt in der Geschichte des Libanons“.