Mazedonien-Streit geht weiter

Ökumenischer Patriarch appelliert, die „entscheidende und heikle“ Frage „friedvoll und mit gesundem Menschenverstand“ anzugehen – Athos solidarisiert sich mit Demonstration auf dem Athener Syntagma-Platz

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Foto: © Orlovic (Quelle: Wikimedia, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported)

Konstantinopel-Athen-Skopje, 04.02.18 (poi) Der auch innerhalb der orthodoxen Kirche virulente Namensstreit um Mazedonien (offizielle Bezeichnung: FYROM/Former Yougoslav Republic of Macedonia) geht weiter. Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hat im Hinblick auf die „Namens-Verhandlungen“ zwischen der griechischen Regíerung und den Vereinten Nationen zur „Ruhe und Zurückhaltung“ aller Beteiligten aufgerufen. Diese „entscheidende und heikle Frage“ müsse „friedvoll und  mit gesundem Menschenverstand“ angegangen werden.

Für Sonntag war auf dem Athener Syntagma-Platz eine Demonstration gegen jede „mazedonische“ Bezeichnung der Republik von Skopje angesetzt. Die orthodoxe Mönchsrepublik auf dem Berg Athos hat auf eine Anfrage des Organisationskomitees positiv geantwortet. In dem Antwortschreiben der Mönchsrepublik heißt es, der Athos habe immer mit allen Mitteln „den gerechten Kampf der hellenischen Nation“ unterstützt. Daher werde der Athos auf dem Syntagma-Platz durch zwei beauftragte Mönche vertreten sein.

In der griechischen Orthodoxie wird bedauert, dass in den westlichen Staatskanzleien die Kenntnisse in der Mazedonien-Frage beschränkt sind und „kein Blick in die eigenen Archive“ aus der Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert geworfen werde.  (forts mgl)