Metropolit Arsenios und Weihbischof Scharl segnen Ikone für den „Raum der Stille“ im Wiener Hauptbahnhof

Die Ikone wurde von der Frau des Generalvikars für die Katholiken des byzantinischen Ritus „geschrieben“ – Tradition der ökumenischen Vesper im byzantinischen Ritus in Salzburg hatte heuer ihr Zehn-Jahres-Jubiläum – Vesper findet abwechselnd in der ukrainischen griechisch-katholischen und in der rumänisch-orthodoxen Kirche statt

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Foto ©: Franz Johann Morgenbesser (Quelle: Wikimedia, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic)

Wien-Salzburg, 29.01.18 (poi) Im Nachhall zur Weltgebetswoche für die Einheit der Christen steht am Mittwoch, 31. Januar, in Wien ein Ereignis von besonderer ökumenischer Bedeutung bevor: Der Wiener orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) und Weihbischof Franz Scharl werden um 14 Uhr im „Raum der Stille“ am Wiener Hauptbahnhof gemeinsam eine Ikone segnen, die von der Frau des Generalvikars für die Katholiken des byzantinischen Ritus, Yuriy Kolasa, „geschrieben“ wurde. Bei der Segnung werden sowohl Yuriy Kolasa als auch der Seelsorger der Wiener ukrainisch-orthodoxen Gemeinde des Ökumenischen Patriarchats, Yurij Strugow, anwesend sein. Es ist das erste Mal seit der „Wende“ von 1989/91, dass orthodoxe und unierte (griechisch-katholische) Christen in Wien einander so nahe kommen und miteinander beten.

In Salzburg wurde heuer im Rahmen der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen die junge Tradition der ökumenischen Vesper im byzantinischen Ritus zum zehnten Mal begangen. Die Vesper wird abwechselnd in der ukrainischen griechisch-katholischen Markuskirche und in der rumänisch-orthodoxen Erzengel Michael und Gabriel-Kirche gefeiert. Heuer waren die Rumänen zu Gast bei den Ukrainern. Erstmalig wurde in St.  Markus eine Große Vesper mit „Artoklasia“ (Bittgang) zu Ehren des Heiligen Efthimios gefeiert.

Der Ablauf der Vesper wurde wieder von einer gemischten Schola gestaltet, die Vespertexte wurden vorwiegend (wegen der örtlichen Zielgruppe) auf Deutsch gesungen, bereichert aber durch rumänische und ukrainische Antworten. Der Lichthymnus („Freudestrahlendes Licht“) wurde von den Rumänen gesungen, zum „Vater unser“ waren alle Gläubigen eingeladen, auf Deutsch mitzusingen. Damit die Gläubigen das Geschehen mitverfolgen konnten, gab es ein Feierheft, in dem der Ablauf des Vespergottesdienstes dokumentiert war. Am Ende der Vesper wurde nach kurzen Dankansprachen von beiden Priestern den Anwesenden das Segenskreuz zur Verehrung gereicht und die Salbung mit dem Heiligen Öl und (von Diakon John) geweihtes Brot von der „Artoklasia“ angeboten. Währenddessen sangen Rumänen und Ukrainer abwechselnd Weihnachtslieder. Den Abschluss bildete eine Agape mit ukrainischen Spezialitäten.