Mönchen und Nonnen von Der Mar Musa bitten um Gebet für Pater Paolo Dall’Oglio

Die von dem römischen Jesuiten revitalisierte syrisch-katholische Gemeinschaft arbeitet unverdrossen weiter im pastoralen, spirituellen und karitativen Einsatz

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Foto: © Gianfranco Gazzetti/Gruppo Archeologico Romano (Quelle: Wikimedia, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International)

Damaskus, 25.12.18 (poi) Die Mönche und Nonnen des syrisch-katholischen Klosters Der Mar Musa nördlich von Damaskus haben in ihrem „Weihnachtsbrief“ an ihren Gründer, den römischen Jesuiten P. Paolo Dall’Oglio, erinnert, der im Juli 2013 in er-Rakka, der damaligen Hochburg der IS-Terroristen in Syrien, entführt wurde, als er offensichtlich über die Freilassung der beiden verschwundenen Metropoliten von Aleppo – Mor Gregorios Youhanna Ibrahim und Boulos Yazigi –  verhandeln wollte. Wörtlich heißt es in dem Weihnachtsbrief: „Das Schicksal unseres Bruders und Gründers ist immer noch unbekannt. Wir vervielfachen unsere inständigen Gebete zu Gott für ihn und für die Tausenden von Vermissten des syrischen Krieges, von denen die Familien keine Nachrichten haben“.

In ihrem „Weihnachtsbrief“ verweisen die Mönche und Nonnen darauf, dass Schmerz (alam) und Hoffnung (amal) zwei Wörter sind, die im Arabischen „aus identischen Buchstaben bestehen, aber eine völlig gegensätzliche Bedeutung haben; es sind zwei Wörter, die jedoch auch eng miteinander verbunden sind, wenn sich im Gebet die Nähe Gottes auf klare und greifbare Weise manifestiert“. Die heutige Leiterin der Klostergemeinschaft, Sr. Houda Fadoul, erinnert daran, dass die Christen, wenn sie von Schmerz getroffen werden, Trost in der Gemeinschaft mit Christus finden.

Den Kontext des Klosterlebens im zu Ende gehenden Jahr beschreiben die Mönche und Nonnen als „komplex und beunruhigend“. Sie erinnern u.a. daran, dass P. Jacques Mourad, der Mönch, der 2015 von den IS-Terroristen entführt und mehrere Monate festgehalten wurde, „die Karwoche und das Osterfest mit irakischen Flüchtlingen in der Türkei gefeiert“ habe. P. Jens Petzold habe in Suleimanya im Irak den Bau von zwei an die Kirche angrenzenden Gebäuden fertig stellen können, in denen eine Sprach- und eine Berufsschule untergebracht wurden. Im Kloster in Suleimanya habe auch dieses Jahr eine Sommerschule stattgefunden, an der „eine große Anzahl von Kindern, Muslime und Christen, Einheimische und Flüchtlinge, Kurden, Araber und Chaldäer“, teilnahm“. Zwei Monate hindurch hätten die Kinder gemeinsam die Freude am Lernen erlebt, ihre künstlerischen Talente entwickelt, Ausflüge unternommen und unter Aufsicht von qualifizierten Pädagogen gespielt.

Sr. Deema habe den größten Teil des Jahres in Der Mar Musa verbracht, um Gäste zu begrüßen, ihnen zuzuhören und ihnen zu helfen. Das Kloster in den Bergen ist nach wie vor ein Pilgerziel vieler Menschen unterschiedlicher Konfession, die Stille suchen, Einkehr halten wollen oder auch ignatianische Exerzitien anstreben.

Im „Weihnachtsbrief“ wurde auch an die Musikschulen und Kindergärten der Klostergemeinschaft erinnert. In diesem Jahr wurden 150 Buben und Mädchen im Kindergarten Rawdat al-Qalamoun betreut. In der Stadt Qaryatayn und in den Dörfern Zaydal und Fayrouzé halfen die Mönche und Nonnen den Inlandsvertriebenen, es „gab Hochzeiten und Kinder wurden geboren“. Das zeuge vom Wunsch dieser Familien, in Syrien zu bleiben.