
Athen, 07.06.18 (poi) Mehr als 200 Persönlichkeiten aus den Bereichen Theologie, Naturwissenschaft, Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Journalismus aus allen Teilen der Welt haben auf Einladung des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. an dem internationalen ökologischen Symposion „Toward a Greener Attica: Preserving the Earth and Protecting its People“ teilgenommen, das von 5. bis 8. Juni im „Acropolis Museum“ in Athen und auf den Saronischen Inseln stattgefunden hat. Ziel des Symposions, das sich in die Serie früherer ähnlicher Initiativen des „grünen Patriarchen“ einreiht, war es, die dramatischen Umweltprobleme in Griechenland zu behandeln und insbesondere auch die Verbindung zwischen Ökologie und Ökonomie zu analysieren, einschließlich der Konsequenzen des Flüchtlingszustroms. Bartholomaios I. arbeitete in seiner Hauptansprache heraus, dass die ökologische Krise deutlich gezeigt habe, wie sehr die Welt von heute ein „fugenloses Ganzes“ ist, Probleme lassen sich nicht mehr lokal oder regional eingrenzen. Attica, das Umland von Athen, habe im Zeichen der Globalisierung einen hohen Preis zu zahlen, erinnerte der Ökumenische Patriarch und verwies auf die unzähligen Mülldeponien im Hügelland von Attica und auf die Belastung durch Plastikabfälle im Meer, die eine Bedrohung für das pflanzliche und tierische Leben darstellen. Bei der Eröffnung des Symposions war auch der griechische Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos anwesend, mit dem Bartholomaios I. bereits am Montag zusammengetroffen war.
Unter den Teilnehmenden des Symposions waren führende Repräsentanten der orthodoxen Kirche, wie der emeritierte Metropolit von Pergamon, Ioannis (Zizioulas), und der Metropolit von Nea Ionia, Gabriel (Papanicolaou), der das große karitativ-soziale Netzwerk der orthodoxen Erzeparchie Athen leitet, aber auch der nigerianische Kardinal John O. Onaiyekan und der niederländische Rabbiner Awraham Soetendorp. Auch zwei Spitzenfunktionäre des Wiener KAICIID-Dialogzentrums waren beteiligt: Prof. Mohammed Abu-Nimer, ein akademischer Vorkämpfer für Friedens- und Versöhnungsarbeit im Nahen Osten, und Generaldirektor Fahad Abu Al Nasr, der wesentlich die zentrale KAICIID-Initiative „Gemeinsam gegen Gewalt im Namen der Religion“ entwickelt und implementiert hat. Das Organisationskomitee wurde von einem der engsten Vertrauensleute des Ökumenischen Patriarchen, dem aus Australien stammenden Erzdiakon John Chryssavgis, geleitet. Er hat u.a. eine Dokumentation der ökologischen Initiativen von Patriarch Bartholomaios unter dem Titel „On Earth as in Heaven“ herausgegeben. Sein Buch „Creation as Sacrament“ erscheint demnächst.