Ökumenischer Patriarch ruft zum Gebet für die entführten Metropoliten von Aleppo auf

Bartholomaios I. erinnerte bei Vespergottesdienst in der St. Menas-Kirche von Konstantinopel an die schwierige Situation der Christen im Nahen Osten

0
684
Foto ©: Österreichische Außenministerium (Quelle: Wikimedia, Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Generic)

Istanbul, 11.11.17 (poi) Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hat zum Gebet für die Märtyrer von heute im Nahen Osten und für die beiden entführten Metropoliten von Aleppo, Boulos Yazigi (antiochenisch-orthodox) und Mar Gregorios Youhanna Ibrahim (syrisch-orthodox), aufgerufen. Von den beiden Metropoliten, die am 22. April 2013 auf dem Weg von der türkischen Grenze nach Aleppo entführt worden sind, fehlt bis heute jede Spur.

Bartholomaios I. äußerte sich am Freitag beim Vespergottesdienst am Tag des Heiligen Menas. In Konstantinopel ist im kirchlichen Bezirk 4 (Ypsomatheia, heute: Samatya) dem Märtyrer, der an der Wende vom 3. zum 4. Jahrhundert getötet wurde und dessen Grab in der Menas-Stadt südlich von Alexandrien verehrt wird, eine Kirche geweiht. Dieses Gotteshaus wurde in der Zeit der vielen Kirchenbauten in Istanbul in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von dem Architekten Konstantis Yoluğmazmaz 1833 über den Ruinen einer antiken Märtyrerkirche errichtet.

Der Ökumenische Patriarch wurde vom Metropoliten von Myra, Chrysostomos (Kalaitsis) empfangen, der für den Bezirk 4 zuständig ist. In seiner Predigt ermutigte Bartholomaios I. die versammelten Gläubigen, für die Christen „und alle Menschen“ im Nahen Osten zu beten, die so zahlreiche Härten zu ertragen haben. Zugleich sollten die Gläubigen immer die Situation der beiden entführten Metropoliten im Gebet vor Gott tragen. Die beiden Metropoliten hatten sich auf einer Mission zur Befreiung von zwei Priestern befunden, die von Islamisten aus einem Linienbus Aleppo-Damaskus entführt worden waren.