
Moskau, 04.05.19 (poi) Der katholische Erzbischof in Moskau, Paolo Pezzi, hat bei einer Begegnung mit rund hundert römischen Priestern, die unter Führung von Kardinal-Vikar Angelo De Donatis in die russische Hauptstadt gekommen waren, einen Papstbesuch in Moskau als „möglich“ bezeichnet. Die Schwierigkeiten seien derzeit „eher politischer und psychologischer Natur“. Die Beziehungen mit der russisch-orthodoxen Kirche bezeichnete Pezzi als „herzlich“.
Seit der Begegnung von Papst Franziskus und Patriarch Kyrill in Havanna gebe es Versuche des „gemeinsamen Zeugnisses für das Evangelium“. Dabei gehe es etwa um die Verteidigung des menschlichen „Rechtes auf Leben“ von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, die Hilfe für die „an den Rand Gedrängten“ und um die Familienseelsorge. Als Spätfolge des Kommunismus bezeichnete Pezzi den „Verlust der Sehnsucht nach Gott“. In der Begegnung mit den Menschen spüre er oft auch einen anderen „latenten Virus“, der auf die kommunistische Herrschaft zurückzuführen sei: Die Skepsis im Hinblick auf die Zukunft. In diesem Zusammenhang gebe es auch den Wunsch, die Zukunft „jemandem“ anzuvertrauen, der „Ordnung macht“.