Phanar: Heiliger Synod berät über ukrainisches „Vereinigungs-Konzil“

Enger Berater des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko nimmt teil

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Foto: © Julian Nitzsche (Quelle: Wikimedia, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International)

Istanbul, 27.11.18 (poi) Mit Spannung werden die neuesten Beschlüsse des Heiligen Synods der Kirche von Konstantinopel in Sachen Ukraine erwartet. Der Synod nahm am Dienstag seine Arbeiten im Phanar auf, die Sitzung ist bis Donnerstag anberaumt. Am 19. November war in einem Kommunique des Ökumenischen Patriarchats angekündigt worden, dass der Heilige Synod das Datum für das geplante „Vereinigungs-Konzil“ in Kiew festlegen und mitteilen werde.

Der Direktor des ukrainischen Nationalen Instituts für Strategische Studien, Rostislaw Pawlenko, ein enger Berater des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko, traf am Montag in Konstantinopel ein, wo er vom Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. empfangen wurde. Auf „Facebook“ teilte Pawlenko mit, dass er mit dem Patriarchen ein „langes und herzliches Gespräch“ über die Ereignisse in der Ukraine und die letzten Schritte zur Verabschiedung des Tomos über die Zuerkennung der Autokephalie an die zu bildende neue orthodoxe Kirche in der Ukraine geführt habe. Pawlenko nimmt an den Beratungen des Heiligen Synods teil.

Poroschenko sagte am Freitag vor Studierenden der Kiewer Wirtschaftsuniversität, das „Vereinigungs-Konzil“ werde „im Dezember“ stattfinden. Der Vorsitzende der Werchowna Rada, Andrij Parubiy, sprach am Montag bei einer Begegnung mit den Vorsitzenden der Fraktionen des Parlaments von Plänen zur Abhaltung des „Konzils“ am Beginn des Monats Dezember. In Medienberichten war von 9./10. Dezember die Rede.

Die Abhaltung des „Vereinigungs-Konzils“ wird von der Verhängung des Kriegsrechts nach dem Zwischenfall in der Straße von Kertsch überschattet, aber auch von der Tatsache, dass die Bischöfe der kanonischen ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats nahezu einhellig eine Teilnahme an der Kirchenversammlung in Kiew ablehnen.

Zur Vorbereitung des „Vereinigungs-Konzils“ war Mitte des Monats der Pariser Metropolit Emmanuel (Adamakis) zu einem mehrtägigen Besuch in Kiew eingetroffen.