„Pro Oriente“-Salzburg veranstaltet Ukraine-Diskussion

Prof. Dietmar Winkler und der ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz diskutieren am 18. März über die politische und kirchliche Lage in der Ukraine und die Wechselbeziehung zwischen beiden Bereichen

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Salzburg, 14.03.19 (poi) Die politische und kirchliche Lage in der Ukraine und die Wechselbeziehung zwischen beiden Bereichen steht im Mittelpunkt einer Veranstaltung der Salzburger „Pro Oriente“-Sektion am Montag, 18. März: Um 19 Uhr diskutieren der ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz und der Ostkirchenexperte (und Vorsitzende der Salzburger „Pro Oriente“-Sektion) Prof. Dietmar W. Winkler unter Leitung des Salzburger ORF-Landesdirektors Christoph Takacs die Problemlage. Die Veranstaltung findet in der Aula der Universitätsbibliothek (5020 Salzburg, Hofstallgasse 2) statt.

Im Vorfeld der für 31. März festgesetzten Präsidentschaftswahlen in der Ukraine hat die Salzburger „Pro Oriente“-Veranstaltung besondere Bedeutung. Die seit 2014 andauernde Auseinandersetzung mit Russland mit ihren gesamteuropäischen Auswirkungen wird am 18. März ebenso behandelt wie der ukrainische Kirchenstreit. Seit dem „Vereinigungskonzil“ vom 15. Dezember 2018, bei dem sich zwei zuvor schismatische Gruppierungen – das „Kiewer Patriarchat“ und die „Ukrainische autokephale orthodoxe Kirche“ – zur neuen „Orthodoxen Kirche der Ukraine“ vereinigten, der am 6. Jänner 2019 vom Ökumenischen Patriarchat die Autokephalie verliehen wurde, gibt es in dem osteuropäischen Land zwei kanonische orthodoxe Kirchen: Die nach wie vor majoritäre ukrainisch-orthodoxe Kirche (des Moskauer Patriarchats) und die „Orthodoxe Kirche der Ukraine“. Der ukrainische Kirchenstreit führte zu einer scharfen Auseinandersetzung zwischen den Patriarchaten von Moskau und Konstantinopel mit dramatischen Auswirkungen auf die Einheit der weltweiten orthodoxen Kirche.

Christian Wehrschütz gilt als einer der bestinformierten Auslandskorrespondenten zu Ukraine-Fragen. Am Donnerstag der Vorwoche wurde gegen den ORF-Korrespondenten von den ukrainischen Behörden ein Einreiseverbot verhängt. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hatte Wehrschütz zuletzt (im Zusammenhang mit einer Reportage über die Krim) „illegalen Grenzübertritt“ vorgeworfen, was der Journalist kategorisch dementierte. Ukrainischerseits war aber auch die Rede von „antiukrainischer Propaganda“. Die österreichische Außenministerin Karin Kneissl legte scharfen Protest gegen die ukrainische Maßnahme ein. Sie erklärte, das Einreiseverbot für Wehrschütz in die Ukraine sei ein „in Europa inakzeptabler Akt der Zensur“. Die Außenministerin fügte hinzu: „Wir verurteilen dieses mit europäischen Grundwerten völlig unvereinbare Vorgehen und fordern die sofortige Aufhebung des Verbots“.