Russland: Fußball-Fans sind auch an der orthodoxen Kirche interessiert

Ein berühmtes Moskauer Kloster zieht die Fans mit seinen Glockenspielkonzerten an, viele Pfarrgemeinden und Klöster haben Leute mit Fremdsprachenkenntnissen eingeteilt, die den Besucherinnen und Besuchern aus dem Ausland die Schätze der Gotteshäuser erläutern

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Foto: © Rick Dikeman (Quelle: Wikipedia; Lizenz: GNU Free Documentation License)

Moskau, 04.07.18 (poi) Die Fans, die zur Fußball-WM nach Russland gekommen sind, interessieren sich auch für die orthodoxen Kirchen. Viele Kirchen und Klöster richten sich auf diese zumeist nichtorthodoxen Besucher ein. Als besonderer  Hit haben sich zum Beispiel die Glockenspielkonzerte des Wysoko Petrowskij-Klosters im Zentrum von Moskau erwiesen.  „Unsere Mönche ertragen freudig die bisweilen sehr repetitiven Melodien und wir setzen auf die Geduld unserer Nachbarn“, zitierte die TASS den Abt Petr Eremejew.  Das Kloster mit seiner 1517 erbauten Kathedrale ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten Moskaus. Am letzten Sonntag feierte der US-amerikanische Mönch Constantine Simon die Heilige Liturgie auf Englisch in der Kathedrale, zahlreiche Fans aus aller Welt nahmen teil. Nach dem Gottesdienst gab es eine Agape mit russischem Tee aus dem Samowar. „Wir hatten viele gute Gespräche auf Englisch, Französisch, Italienisch, Bulgarisch und Russisch“, so der Abt, dessen Kloster auch eine kleine Broschüre auf Englisch für die nichtorthodoxen Besucher herausgebracht hat.

Ein Team aus der Dreifaltigkeitspfarre auf den Moskauer Sperlingshügeln besucht regelmäßig die Fan-Zone, um mit Fußball-Begeisterten aus dem Ausland ins Gespräch zu kommen. Die Priester und Laien aus der Moskauer Pfarre reden nicht nur über die orthodoxe Kirche, sie verteilen auch Literatur in verschiedenen Sprachen.

Als Beispiel für das Interesse der lateinamerikanischen Fußball-Fans wurden in den russischen Medien Bilder von den zahlreichen mexikanischen WM-Besucherinnen und Besuchern veröffentlicht, die in Nowotscherkassk die Christi-Himmelfahrt-Kathedrale bewunderten.

Viele orthodoxe Pfarrgemeinden und Klöster in den russischen Städten, die WM-Schauplätze sind, haben für die Zeit des World Cups Leute mit Fremdsprachenkenntnissen eingeteilt, die den Besucherinnen und Besuchern aus dem Ausland die Schätze der Gotteshäuser erläutern.