Sacre Coeur erstrahlt im roten Licht des Blutes der Märtyrer

Aktion „24 Stunden für die Religionsfreiheit“ der französischen Sektion des internationalen katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“

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Foto ©: Berthold Werner (Quelle: Wikimedia, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported)

Paris, 10.10.17 (poi) Im Gedenken an das Blut der christlichen Märtyrer von heute wird am Donnerstagabend, 12. Oktober, die Pariser Sacre Coeur-Basilika in rotem Licht erstrahlen. Die Initiative geht auf die französische Sektion des internationalen katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ zurück. Ähnliche Aktionen hatten in den letzten Jahren auch mit der römischen Fontana di Trevi, der Londoner Westminster Abbey und der Christus-Statue in Rio de Janeiro stattgefunden. Die Beleuchtung von Sacre Coeur ist Höhepunkt der Aktion „24 Stunden für die Religionsfreiheit“, in deren Rahmen die französische „Kirche in Not“-Sektion am 12. Oktober auf die dramatische Situation der Christen in vielen Ländern hinweist. Die Aktion beginnt um 11.15 Uhr mit der Messfeier in Sacre Coeur, am Nachmittag ist eine Diskussion auf dem Vorplatz der Basilika vorgesehen, um 19 Uhr beginnt die Beleuchtung. Es folgt ein Gebetsabend für alle, „die ihren Glauben nicht frei leben können“. Die Basilika auf dem Montmartre bleibt die ganze Nacht für die eucharistische Anbetung geöffnet, so Marc Fromager, der Direktor der französischen „Kirche in Not“-Sektion.

Seit 70 Jahren bemühe sich „Kirche in Not“, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Christenverfolgung in der heutigen Zeit zu lenken, so der Direktor der italienischen „Kirche in Not“-Sektion, Alessandro Monteduro. Die Aktionen in Rom, London und Rio de Janeiro hätten Millionen Menschen veranlasst, sich mit dem Phänomen der religiösen Verfolgung zu beschäftigen, das sonst weithin ausgeblendet werde. „Kirche in Not“ werde auch in den kommenden Jahren mit der Beleuchtung besonderer Monumente in der roten Farbe des Blutes der Märtyrer einen Beitrag leisten, damit das Schicksal der Opfer der Religionsverfolgung nicht ausgeblendet wird, die für ihren Glauben das Leben geben oder denen das grundlegende Menschenrecht der Religionsfreiheit verweigert wird.

Gedenken an die russischen Märtyrer

In Paris wird am 20./21. Oktober auch der Opfer der größten Kirchenverfolgung des 20. Jahrhunderts – der von den Bolschewisten entfesselten Verfolgung im Russischen Reich ab 1917/18 – gedacht. Anlass ist das 100-Jahr-Gedenken der Oktober-Revolution und der nachfolgenden Ereignisse. In der Alexander Newskij-Kathedrale in der Pariser rue Daru wird am 20. Oktober ein Totengedenken („parastas“) für alle Märtyrer der Repression und des Bürgerkriegs stattfinden, am 21. Oktober zelebriert Erzbischof Jean (Renneteau) von Charioupolis, neuer Exarch des Ökumenischen Patriarchats für die russischen Gemeinden in Frankreich, die Göttliche Liturgie. Die Alexander Newskij-Kathedrale war ab den 1920er Jahren ein wichtiger geistlicher Bezugspunkt für die zahllosen Flüchtlinge aus dem revolutionären Russland, die in Frankreich Schutz suchten.