Saudischer Kronprinz in der koptischen Markuskathedrale in Kairo

Signal für Änderung der Haltung des saudischen Establishments gegenüber den Christen?

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Foto: © Ashashyou (Quelle: Wikimedia, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported)

Kairo, 06.03.18 (poi) Beim derzeitigen Ägyptenbesuch des saudischen Kronprinzen Mohammad bin Salman („mbs“) wurde ein Signal gesetzt, das eine Änderung der Haltung des saudischen Establishments gegenüber den Christen anzeigt: Der Kronprinz besuchte den koptisch-orthodoxen Papst-Patriarchen Tawadros II. und besuchte dann mit diesem gemeinsam die Markuskathedrale in Kairo. An der Begegnung von „mbs“ mit dem Papst-Patriarchen nahmen hochrangige Mitglieder der saudischen Delegation teil.

Unter den in Saudiarabien tätigen Arbeitsmigranten sind viele orientalisch-orthodoxe Christen aus Ägypten und aus Äthiopien. Bisher war es für diese Christen nicht möglich, semi-öffentliche Gottesdienste zu feiern. Es gab immer wieder Fälle, in denen die Religionspolizei („Komitee zur Förderung der Tugend und zur Bekämpfung des Lasters“) in Saudiarabien in Privatwohnungen eindrang, um ägyptische oder äthiopische Christen festzunehmen, weil sie sich zum Gottesdienst versammelt hatten