Sensationelle russische Kunstausstellung im Vatikan

54 Meisterwerke aus der Tretjakow-Galerie und anderen russischen Museen sind ab kommenden Dienstag im Braccio Nuovo di Carlo Magno am römischen Petersplatz zu sehen

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Foto: © Wknight94 (Quelle: Wikimedia; Lizenz: GNU Free Documentation License)

Vatikanstadt-Moskau, 15.11.18 (poi) Eine sensationelle Ausstellung russischer Kunst des 15. bis 20. Jahrhunderts wird am Montag, 19. November, im Braccio Nuovo di Carlo Magno am römischen Petersplatz eröffnet. Der Titel der Ausstellung lautet “Pilgrimage of Russian Art. From Dionysius to Malevich – Masterpieces from the Tretyakov Gallery and other Russian Museums”; sie wird bis 16. Februar 2019 geöffnet sein. Die Ausstellung erfolgt im Rahmen der kulturellen Kooperation zwischen dem Vatikan, dem Moskauer Patriarchat, Italien und der Russischen Föderation und ist das Gegenstück zur Ausstellung “Roma Aeterna”, in deren Rahmen von November 2016 bis Februar  2017 Meisterwerke aus der Pinacoteca Vaticana in der Tretjakow-Galerie zu sehen waren.

Die Direktorin der Vatikanischen Museen, Barbara Jatta, hatte damals gerade ihr Amt angetreten. Sie verstand sich auf Anhieb mit der Direktorin der Tretjakow-Galerie, Zelfira Tregulowa. Vor Journalisten in Moskau teilte Barbara Jatta jetzt mit, dass sie teils russischer Herkunft ist, sie stammt aus der aristokratischen Familie Olsufjew (das heutige “Zentrale Haus der Schriftsteller” in Moskau war in vorrevolutionären Zeiten Residenz der Gräfin Alexandra A. Olsufjewa). Zweifellos sei es sehr schwierig, Ausstellungen dieser Größenordnung (in Rom werden 47 Werke aus der Tretjakow-Gallerie und sieben aus anderen russischen Museen zu sehen sein) und Bedeutung zu organisieren, aber ebenso wie bei “Roma Aeterna” vor zwei Jahren sei auch diesmal alles ordnungsgemäß abgelaufen. Barbara Jatta deutete an, dass es in Zukunft weitere Projekte der kulturellen vatikanisch-russischen Zusammenarbeit geben wird. Ihre russische Kollegin Zelfira Tregulowa würdigte den außerordentlichen Erfolg von “Roma Aeterna”. Während der Ausstellung gab es lange Schlangen von Wartenden, im Internet waren die Eintrittsbilletts sofort ausverkauft.

Der Apostolische Nuntius in Moskau, Erzbischof Celestino Migliore, sagte im russischen Fernsehen, das die Ausstellung russischer Kunst einen “mit der Spiritualität dieser Kunst verbundenen universalen Wert” habe, sie zeige den Menschen, der “über sich selbst hinausgehen will”. Auch der italienische Botschafter in Moskau, Pasquale Terracciano, bezeichnete die Ausstellung als ein “einmaliges Ereignis”. Sie reihe sich in die Serie kultureller Gemeinschaftsprojekte zwischen Rom und Moskau in diesem Jahr ein, wie den “Stagioni Russe” in Italien und der italienischen Beteiligung als Ehrengast am internationalen Kulturforum, das am Donnerstag in St. Petersburg eröffnet wurde.

Zum Unterschied von “Roma Aeterna” ist der Eintritt bei “Pilgrimage of Russian Art” gratis. Ermöglicht wurde die russische Ausstellung in Rom letztlich durch die großzügige Unterstützung durch die Stiftung “Kunst, Wissenschaft, Sport” des tatarischen Oligarchen Alischer Usmanow.

Am Montag findet im vatikanischen Pressesaal an der Via della Conciliazione eine internationale Pressekonferenz über die Ausstellung statt, bei der die beiden Direktorinnen Jatta und Tregulowa sowie die Kuratoren Arkadij Ippolitow und Tatjana Udenkowa referieren werden.