Serbisch-orthodoxe Christen für „Weg des Miteinanders in der Gesellschaft“

Bischof Andrej (Cilerdzic) bei feierlicher Liturgie in der Auferstehungskirche in Wien-Leopoldstadt: Der christliche Glaube gibt den serbisch-orthodoxen Christen die Kraft, „für die Ideale der Gesellschaft in der neuen Heimat einzutreten“

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Foto: © (Quelle: Wikimedia; Lizenz: Attribution-Share Alike 4.0 International)

Wien, 30.04.19 (poi) Die serbisch-orthodoxen Christen in Wien und Österreich wollen helfen, „dass unsere Gesellschaft den Weg des Miteinanders geht“: Dies betonte der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej (Cilerdzic) am Montag bei einer feierlichen Liturgie zu Ehren der Auferstehung Christi in der gleichnamigen serbischen Kirche in der Engerthstraße in Wien-Leopoldstadt. Der christliche Glaube gebe den serbisch-orthodoxen Christen die Kraft, für die „Ideale der Gesellschaft in der neuen Heimat einzutreten“. Wörtlich sagte der Bischof: „Gott segne diese Stadt. Möge ihr Weg geprägt sein vom Auferstehungsglauben der Christen“. Zugleich plädierte er für herzliches Einvernehmen aller Religionsgemeinschaften.

Aus der Erfahrung mit dem Krankenhausaufenthalt eines seiner Priester, der in der Intensivstation des Krankenhauses Rudolfstiftung behandelt wird, würdigte der serbisch-orthodoxe Bischof die außerordentliche Qualität des Gesundheitswesens in der Stadt Wien.

Bei der Liturgie präsentierte der Bischof auch den neugewählten Vorsitzenden der serbisch-orthodoxen „Kirchengemeinde zum Heiligen Sava“ (die den juridischen Rahmen für alle serbisch-orthodoxen Gemeinden in Österreich  bildet), Milenko Jovanovic. Als Gäste aus der Ökumene und aus der Öffentlichkeit waren u.a.  „Pro Oriente“-Generalsekretär Bernd Mussinghoff, Stephan Leitner vom Kultusamt, die Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler (VP) und Stadtrat Markus Wölbitsch (VP) anwesend.

Die Kirche zur Auferstehung Christi in der Engerthstraße wurde in einer früheren Straßenbahnremise errichtet und wurde 2002 geweiht. Ab 2006 fand ein Umbau statt, der mit der Neueinweihung des Gotteshauses am 30. September 2007 abgeschlossen wurde. Ikonostase, Freskenschmuck und Kronleuchter der Kirche sind von klassischen Formen des byzantinischen Stils geprägt.

Kooperation mit Caritas

Die Caritas der Erzdiözese Wien und die serbisch-orthodoxe Kirche wollen künftig stärker kooperieren. Auf Initiative von Bischof Andrej (Cilerdzic) und Caritasdirektor Msgr. Michael Landau fand kürzlich eine erste Konferenz dazu statt. Rainald Tippow, verantwortlich für die Pfarrcaritas in der Erzdiözese Wien, wies in seinem Vortrag darauf hin, dass die Caritas allen Menschen in Not helfe, ungeachtet ihrer Religion. Für Bischof Andrej war das wichtigste Anliegen, dass die Priester seiner Diözese entsprechend geschult werden, um in ihrem Umfeld verstärkt karitativ wirken zu können. Er hoffe sehr auf eine intensive nachhaltige Zusammenarbeit mit der Caritas, so der Bischof.

Die serbisch-orthodoxe Kirche ist die zahlenmäßig bei weitem größte orthodoxe Kirche in Österreich. Die Zahl der Gläubigen wird auf rund 300.000 geschätzt. Serbische Gemeinden gibt es in Wien, Bregenz, Wiener Neustadt, Gmunden, Graz, Enns, Innsbruck, Klagenfurt, Kufstein, Linz, Braunau, Salzburg, Saalfelden, St. Pölten, Tulln und Feldkirch.