St. Pölten, 02.07.18 (poi) In der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten hat die katholische Diözese ein bisher katholisches Gotteshaus – die Filialkirche in St. Pölten-Harland – an die wachsende rumänisch-orthodoxe Gemeinde übergeben. Bei einer Feier in der Filialkirche übergab Dechant Ernst Bergmann die Kirchenschlüssel an den – auch für Österreich zuständigen – rumänisch-orthodoxen Metropoliten von Zentraleuropa, Serafim (Joanta). Danach wurde das Lied „Wer glaubt, ist nie allein“ gesungen. Daran schloss sich ein kurzes Gebet unter der Leitung von Metropolit Serafim, das mit Gesängen und dem Vaterunser abschloss. Der Metropolit äußerte seine tiefe Dankbarkeit für das von der römisch-katholischen Kirche gesetzte “Zeichen der Liebe“ und nannte dieses Ereignis ein „historisches“ für die rumänische Kirchengemeinde in der niederösterreichischen Landeshauptstadt.
Die rumänisch-orthodoxe Kirchengemeinde St. Pölten wird von Pfarrer Catalin-Florin Soare geleitet. Auch er bedankte sich im Namen der Kirchengemeinde bei Dechant Bergmann und versicherte den anwesenden katholischen Gläubigen, dass ihre bisherige Filialkirche auch weiterhin ein Ort des Gebetes und der Gottesverehrung bleiben werde und für alle offen stehe, die kommen wollen. Metropolit Serafim übergab eine Ikone des Apostels Andreas an Dechant Bergmann, diese Ikone war im Ikonenatelier der Metropolie in Nürnberg angefertigt worden. Der Apostel Andreas kam bei einer seiner Missionsreisen auch in das Gebiet des heutigen Rumäniens (in der Dobrudscha) und wird daher auch als besonderer Patron des Landes verehrt.
Bei der Feier waren auch Erzpriester Dragan Eric, Pfarrer der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde in St. Pölten-Stattersdorf, und der rumänische Neupriester Stefan-Casian Lungeanu aus Amstetten zugegen, der am Vormittag desselben Tages in Amstetten von Metropolit Serafim zum Priester geweiht worden war.