UN-Generalsekretär wünscht Rückkehr christlicher Flüchtlinge in den Irak und nach Syrien

Patriarch Kyrill I. machte Guterres bei Begegnung in Moskau auf die schwierige Situation der Christen im Nahen Osten aufmerksam

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Foto: © DFID - UK Department for International Development (Quelle: Wikimedia; Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic)

Moskau, 22.06.18 (poi) Das Christentum ist ein „wesentlicher Bestandteil“ der Kultur des Nahen Ostens, es sei notwendig, „die Rückkehr von orientalischen Christen zu gewährleisten“, die aufgrund von Gewalt und Verfolgung aus ihren Herkunftsländern vertrieben wurden. Dies betonte der UN-Generalsekretär Antonio Guterres bei einem Treffen mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill in Moskau. Guterres würdigte zugleich die Bemühungen des Moskauer Patriarchats um den interreligiösen Dialog. Bei seinem Besuch in Moskau traf der Generalsekretär der Vereinten Nationen auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den russischen Außenminister Sergej Lawrow.

Patriarch Kyrill I. hatte den UN-Generalsekretär auf die schwierige Situation der Christen im Nahen Osten aufmerksam gemacht. Viele Christen hätten Syrien und den Irak, auch den Libanon, verlassen. Es sei sehr wichtig, ihnen bei der Rückkehr in ihre historische Heimat zu helfen. Der Patriarch betonte, er setze große Hoffnungen auf Guterres, der einen großen Teil seines Lebens dem Migrationsproblem gewidmet habe.

Im Gespräch mit dem UN-Generalsekretär verwies der Moskauer Patriarch auch auf die möglichen „katastrophalen Konsequenzen“ der Aufgabe moralischer Normen, vor allem der traditionellen Werte der Familie. Die Bewahrung der moralischen Normen sei gleichsam eine Grundbedingung für die Bewahrung des Weltfriedens. Leider gebe es einen aggressiven Säkularismus, durch dessen Einfluss in vielen Ländern die Familienbeziehungen zerstört würden. Die russische Kirche bemühe sich, die Werte der Familie zu stärken. „Wir sind überzeugt, dass davon das Überleben der Menschheit abhängt“, so der Patriarch.

Hilfsprogramm für syrische Kinder

Der Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion (Alfejew), kündigte an, dass die russisch-orthodoxe Kirche in Zusammenarbeit mit dem russischen Gesundheitsministerium ein neues Rehabilitationsprogramm für kriegsverletzte syrische Kinder gestartet hat. Vor allem wolle man sich um Kinder kümmern, die durch die Kampfhandlungen Gliedmaßen verloren haben und jetzt behindert sind. Die Kinder sollen zur Behandlung in russische medizinische Einrichtungen gebracht werden.