Wien: Repräsentant des Katholikos leitete Festmesse zum 50-Jahr-Jubiläum der armenischen Kirche St. Hripsime

Bischof Anushavan (Zhamkochyan) überbrachte die Grüße von Karekin II. – „Dieses Gotteshaus ist ein Symbol der Einigkeit und Zusammengehörigkeit der Armenier“

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Foto: © Tzolag Hovsepian (Quelle: Wikimedia, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International)

Wien, 18.11.18 (poi) Mit einer feierlichen Pontifikalmesse erreichten die Feiern zum 50-Jahr-Jubiläum der armenisch-apostolischen Pfarrkirche St. Hripsime in Wien-Landstraße am Sonntag ihren Höhepunkt. Der Zelebrant, Bischof Anushavan (Zhamkochyan), überbrachte die Grüße des armenisch-apostolischen Katholikos-Patriarchen Karekin II. an die Wiener armenische Gemeinde. In seiner Predigt erinnerte Bischof Anushavan daran, wie die Wiener Armenier vor 50 Jahren die ursprüngliche Heimat, ihren Glauben und ihre Kultur „in diesem gastfreundlichen Land“ vor Augen haben wollten. Er würdigte jene Menschen, die an der Grundsteinlegung und am Bau der Kirche St. Hripsime Anteil hatten, weil sie „das Haus Gottes gebaut haben, einen heiligen Ort für uns Christen, für uns gläubige Menschen, für uns Armenier“, einen Ort der Inspiration und des menschlichen Miteinanders. Einer von denen, die damals wesentlich dazu beigetragen hatten, dass die Kirche St. Hripsime 1968 geweiht werden konnte, war am Sonntag unter den Teilnehmenden der feierlichen Messe: der 99jährige Karpis Papazian.

Mit der Kirche St. Hripsime wurde ein Gotteshaus errichtet, das zum Symbol der Einigkeit und Zusammengehörigkeit der Armenier in Wien geworden sei, sagte Bischof Anushavan und fügte hinzu: „Das ist euer Zuhause, hier spürt ihr Gottes väterliche und hilfreiche Liebe, hier wachsen eure Kinder auf und geben Glauben und Kultur ihrer Eltern weiter“. Der Repräsentant des Katholikos dankte der Wiener armenischen Geistlichkeit, den Gemeindevertretern und allen Gläubigen und wünschte ihnen „Mut und Leidenschaft im Glauben“.

An dem Gottesdienst nahmen auch der armenische Botschafter Armen Kirakosian, die VP-Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler und „Pro Oriente“-Präsident Alfons M. Kloss teil. Die Grüße der katholischen Kirche überbrachten der Generalvikar für die katholischen Ostchristen in Österreich, Yuriy Kolasa, und P. Vahan Hovagimian vom Mechitharistenkloster.

Bei der Agape betonte der in Wien residierende armenisch-apostolische Patriarchaldelegat P. Tiran Petrosyan die Offenheit der Armenier für das Miteinander in „dieser gastfreundlichen Stadt“ und erinnerte an die Anwesenheit von Kardinal Franz König bei der Weihe der Kirche St. Hripsime durch den damaligen Katholikos aller Armenier Vazken I. im Jahr 1968. „Pro Oriente“-Präsident Kloss verwies auf die Verbundenheit der von Kardinal König begründeten Stiftung mit der armenischen Kirche von Anfang an, die Aufnahme des inoffiziellen theologischen Dialogs mit den orientalisch-orthodoxen Kirchen sei dem armenischen Impuls zu verdanken gewesen. Heute sei die „Ökumene der Tat“, zu der Papst Franziskus immer wieder aufrufe, von besonderer Bedeutung. Abg z NR Gudrun Kugler berichtete über die österreichische-armenische Freundschaftsgruppe im Parlament, die von ihr geleitet wird. Am Dienstag werden die Mitglieder der Freundschaftsgruppe das Mechitharistenkloster besuchen und dort an Hand einer Sonderausstellung über die Ereignisse des Völkermords an den Armeniern im Osmanischen Reich ab 1915, einschließlich der negativen Rolle des damaligen Österreich, informiert werden.