Teheran: Weihe einer Diakonin für die armenisch-apostolische Kirche

Erzbischof Sarkissian betont, dass die Weihe mit der Tradition seiner Kirche übereinstimmt

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Foto: © Tasnim News Agency (Quelle: Wikimedia, Lizenz: Creative Commons Attribution 4.0 International)

Teheran, 16.01.18 (poi) In der armenisch-apostolischen Kirche ist erstmals seit Jahrhunderten eine Frau, die nicht Nonne ist, zur Diakonin geweiht worden. Die 24-jährige Anästhesistin Ani-Kristi Manvelian wurde in der armenisch-apostolischen Kathedrale in Teheran zur Diakonin geweiht. Die Weihe führte der armenisch-apostolische Erzbischof von Teheran, Sebouh Sarkissian, bereits am 25. September des Vorjahrs durch. Nun wurden Fotos veröffentlicht, die die Diakonin im armenischen Weihnachtsgottesdienst am vergangenen 5. Januar beim Dienst am Altar zeigen, wie die katholische Nachrichtenagentur „Fides“ berichtet. Die Weihe von Ani-Kristi Manvelian fand statt, obwohl die armenisch-apostolische Kirche das Frauendiakonat formell noch nicht wieder eingeführt hat. „Was ich getan habe, stimmt mit der Tradition der Kirche überein“, so Erzbischof Sarkissian, der auch betonte, dass er mit dieser Entscheidung „die Beteiligung von Frauen am liturgischen Leben neu beleben“ wolle.

Ab dem 17. Jahrhundert hatte es in der armenischen Kirche nur Nonnen gegeben, die vereinzelt zu Diakoninnen geweiht wurden. Unter ihnen waren Nonnen in zwei wichtigen sozialen Institutionen der armenischen Kirche, dem 1866 begründeten Kalfayan-Waisenhaus in Istanbul und dem für die Überlebenden des Holocausts der Jahre 1915-1922 begründeten armenischen Waisenhaus „Birds Nest“ im Libanon.