Ninive-Ebene: 33 Prozent der Vertriebenen sind bereits zurückgekehrt

„Kirche in Not“ startet Weihnachtsaktion für die Kinder und Jugendlichen der von der Vertreibung betroffenen christlichen Familien

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Foto ©: Jaco Klamer/KIRCHE IN NOT

Bagdad-Erbil, 09.12.17 (poi) 33 Prozent der aus der Ninive-Ebene vertriebenen christlichen Flüchtlingsfamilien sind bereits in ihre Heimstätten zurückgekehrt (6.330 von 19.452 Familien). Dies teilte das internationale päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ mit. Wie es in der Mitteilung heißt, gehe auch die Restaurierung der 13.000 von den IS-Terroristen zerstörten oder beschädigten Wohnstätten voran, 2.222 seien bereits wiederhergestellt.

„Kirche in Not“ bereitet derzeit eine große Weihnachtsaktion für die Kinder und Jugendlichen der ive-Familien vor, sowohl für die in die Heimat zurückgekehrten als auch für jene, die in der kurdischen autonomen Region des Irak Zuflucht gefunden haben. In Ankawa, einer Vorstadt der kurdischen Hauptstadt Erbil, bereiten Dutzende chaldäisch-katholische Freiwillige in einem großen Magazin tausende Weihnachtspakete für Kinder und Jugendliche vor. In den Päckchen sind Windjacken zum Schutz gegen die Kälte, Schokoladen und – je nach Alter – Kinderbibel oder Katechismus enthalten. Jedes Paket kostet 20 Euro, „Kirche in Not“ stellt insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung. Beteilt werden Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Konfessionszugehörigkeit in Orten wie Karamles, Bartella, Bashiqa, aber natürlich auch in den Flüchtlingsquartieren in Erbil.

„Das soll den Kindern Weihnachtsfreude vermitteln, auch wenn wir ihnen leider nicht das geben können, was sie sich in ihren ‚Briefen an das Christkind‘ wünschen“, so der Nationaldirektor von „Kirche in Not“-Italien, Alessandro Monteduro. Denn in diesen Briefen hätten sich die Kinder vor allem Frieden gewünscht, aber auch den Wiederaufbau der Schulen und der Orte, an denen sie bis zu den dramatischen Ereignissen von 2014 gespielt hatten. Insofern sei das heurige Weihnachten freudig und schmerzvoll zugleich, betonte die chaldäische Ordensfrau Sr. Niam von den Immaculata-Schwestern, die das Projekt koordiniert: „Es ist freudig, weil unsere Leute in ihre Heimatorte zurückkehren können, aber schmerzvoll, wenn man die Zerstörungen sieht“. Viele müssten noch warten, bis ihre Häuser bzw. Wohnungen und Werkstätten wieder aufgebaut sind.