
Prag-Preßburg, 12.04.19 (poi) Die orthodoxe Kirche Tschechiens und der Slowakei spricht einen Märtyrer des 20. Jahrhunderts heilig: Es geht um den aus Lostice in Böhmen stammenden Priester Stanislav Nasadil, der 1941 in Kroatien von Ustaschi ermordet wurde. Der Heiligsprechungsgottesdienst findet am 9. Juni in der orthodoxen Kathedrale von Kosice in der Slowakei statt. Hauptzelebrant ist das Oberhaupt der Kirche Tschechiens und der Slowakei, Metropolit Rastislav (Gont). Als Konzelebranten werden orthodoxe Bischöfe aus der Ukraine, aus Polen, Serbien und Griechenland erwartet. Als Festtag des neuen Heiligen wurde der 20. Juni bestimmt, der Tag seines Martyriums.
Stanislav Nasadil wurde 1907 geboren. Schon als Jugendlicher begann er 1923 in Serbien mit dem orthodoxen Theologiestudium. Nach seiner Priesterweihe war er im damals noch serbisch geprägten Dorf Jesenica in der Lika tätig. Nach dem Überfall der Achsenmächte auf Jugoslawien und der Gründung des von den Ustaschi beherrschten kroatischen Satellitenstaates wurde der Priester schon am 17. Juni 1941 verhaftet. Drei Tage später wurde er im Lager Gospic mit einem Hammer getötet. Seine Leiche wurde später in einem Massengrab in Jadovno gefunden.